Dienstag, 9. Oktober 2012

DON - The German Gay Magazine 1977 (Heft 3 bis 4)


DON 3/77 erscheint im März 1977. Verleger ist Henry Ferling, Darmstadt, siehe DON 1/1973. Redaktion: Jens M. A. Reimer, R.v. Lindenau (= Henry Ferling), Tommy Brauner (= Jens M. A. Reimer), Bildredaktion: Guy Gilbert (= Günter Goebel) und Hans John (= Hans Möstl), Details bei DON 9/1976

Man beachte die Ankündigung "Lupenscharfe Buntfotos"


Vorsicht Leder: " ... noch immer ist der Homophile ein bevorzugtes Objekt für Nepper, Schlepper und Bauernfänger. Die DON-Redaktion hat es sich zur Aufgabe, bekanntgewordene Fälle ... zu veröffentlichen. Nunmehr werden wir diese Aufgabe weiter fassen ... indem wir undurchsichtige Angebote, fragwürdige Anzeigen, Prospekte und Publikationen oder uns bekannt werdende Fälle selbst auf ihren Ehrlichkeitsgehalt überprüfne und unsere Leser vom Ergebniss unterrichten ..." Im aktuellen Fall geht es um die 'internationale Organisation Interchain' aus Effretikon/Schweiz, die "passende Partner" vermittelt.

The Persian Boy "... ist der Titel von Mary Renaults Roman über Alexander den Grossen und seinen Liebhaber Bagoas. Für die vorgesehene Verfilmung suchen die Filmemacher in der amerikanischen homophilen Kultur-Zeitschrift 'after Dark' nach einem Jüngling, der die Rolle des Liebhabers übernehmen soll ... Schauspieler wie Peter O'Toole, Riochar Harries, Max von Sydnow und Michael York waren im Gespräch."

Bangkok ist 'out'. "Die Freizügigkeit Thailands, von der besonders homophile Reisende schwärmen, ist vorbei. Einer unser Fotoredakteure war am Jahresende dort und berichtete von rigorosen Massnahmen der Militärregierung und unschönen Reisevorkommnissen. Unser Fotomann: >Nicht mehr empfehlenswert!< "



" ... Der Rosa Winkel gilt heute als Symbol der internationalen 'Schwulenbewegung'. Und er wurde Titel eines Films von Dr. Christiane Schmerl (31), Peter Recht (25), und Detlef Stoffel (26), produziert von der Fakultät für Soziologie an der Universität Bielefeld ... Im ersten Teil werden die Unmenschlichkeit, das Elend und die Massenvernichtung Homosexueller während der Dritten Reiches bewusst gemacht ... Im zweiten Teil ... wird anhand von vier Beispielen die heutige Diskriminierung und Existenzbedrohung Homosexueller aufgezeigt ...

... Rechtsanwalt Otto Jänisch, Saarbrücken, der erst nach erheblichen Schwierigkeiten und einer Pressekampagne als Anwalt zugelassen wurde. Damalige Stellungnahme der saarländischen Anwaltskammer: Die etwaige Unterhaltung homosexueller Beziehungen lässt den Bewerber nicht würdig erscheinen, den Beruf eines Rechtsanwalts auszuüben ...

... Werner Janik, Mitglied einer Bonner 'schwulen Emanzipationsgruppe', der von zwei Gerichten verurteilt wurde, weil er sich weigerte, die Namen von Mitgliedern seiner Aktionsgruppe vor Gericht zu nennen ...

Der Schüler Olav Meyer-Sievers, den die Hamburger Polizei aus dem bett seines Freundes holte ...

Und der Lehrer Reinhard Koepp, der aus dem Westberliner Schuldienst entlassen wurde, weil er sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte und bis heute mit Berufsverbot belegt ist, obwohl Schüler und Eltern für ihn auf die Barrikaden gingen ... "

Anmerkung: DON verwendet nach wie vor und bis zum Überdruss das Wort homophil, setzt das Wort schwul in Anführungszeichen und benutzt dann (aus Versehen?) hin und wieder auch das Wort homosexuell.


Yachtkreuzfahrt von Mofalcone entlang der italienischen und jugoslawischen Adriaküste zur Insel Rab und bis Zadar. 14 Tage Halbpension DM 1175, Eigenanreise.

Kreuzen durch die griechische Inselwelt der Kykladen mit dem Hauptziel Mykonos. 14 Tage, ausser einem Abschiedsessen wird über Verpflegung nichts erwähnt, 14 Tage inkl. Linienflug ab Frankfurt DM 1800.

Als Vermittler agiert der 'DON-Reisedienst', die Postfachadresse dürfte dem einstigen DON-Inhaber und -Redakteur Günter Goebel gehören, der jetzt noch unter Bildredaktion im Impressum genannt wird.


'Neununzwanzig schwule Geschichten', Joachim S. Hohmann, Foerster-Verlag (siehe folgend Kurt-Joachim Foerster) ...
"Was dem HiFi-Hörer die Langspielplatte, ist dem Homo-Leser der neue 'Hohmann'. Ein Mini-Taschenbuch mit 29 Singels - und noch kürzer: Manche der Stories absolviert man in weniger als 90 Lesesekunden. Aber jede für sich ein erzählerisches Bravourstückchen, ein Cocktail aus Erotik, Porno und Überraschung. Trotzdem: Alle 29 zusammen hinterlassen einen selten faden Nachgeschmack. 'Schwul' steht wieder einmal für ein einzigartiges Sammelsurium von Bums, Backen, Brustnippeln, Fick, Fack und Fäkalien, Loch, Lustknaben und Latrine ... Also genau jene schwule Kollektion, die uns Homophile in den Augen anderer so sündhaft auszeichnet. Nach 29 Stoßvariationen fragt man sich unwillkürlich: Sind wir das wirklich? ... "

Prof. Dr. Dr. Joachim Stephan Hohmann, Pseudonym Angelo Leopardi, 1953-1999, Schriftsteller, Pädagoge, Soziologe, Kulturhistoriker, Lyriker und Hochschullehrer ...

Hier geht es ausschliesslich um Hohmanns schwule Aktivitäten und seine vielfältigen Publikationen zur Homosexualität und Pädophilie, also all das, was im Wikipedia-Eintrag offensichtlich ganz bewusst unter den Teppich gekehrt wird, während heterosexuell-selbstverständlich auf eine hinterbliebene "Ehefrau und vier Kinder" hingewiesen wird.

Denn Hohmann war nicht nur Chefredakteur des schwulen Magazins MANN (um 1978) --- Mitarbeiter und Autor zahlloser Beiträge in schwulen Publikationen (rechts "unter uns", Vorläufer von ADAM unter uns, Ausgabe Mai/Juni 1977) --- einer der wichtigsten Autoren des schwulen Foerster Verlag des Kurt-Joachim Foerster ("einer seiner ältesten Freunde") --- Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher zu den Themen Homosexualität und Pädophilie --- sowie - als Angelo Leopardi - Autor pädophiler Aufreiz-Literatur wie "Das Knaben-Brevier" oder "Der Lieblingsschüler, Billy the Kid und andere Boy-Stories", aber bspw. auch das "Handbuch der schwulen Lust".

In DON-Ausgaben werden u.a. vorgestellt und kommentiert "Homosexualität & Subkultur", 1976, Andreas Achenbach (DON 6/1977)

"Pädophilie, Liebe mit Kindern" mit einem Hohmann-Nachwort aus der Sicht des Pädagogen: "... So liegt es beinahe ausschliesslich am Pädophilen selbst, ob er das Vorurteil vom reifen Lustmolch einlöst oder sich als ehrlicher Pädophiler, als Freund und Beschützer der Kinder erweist ..." (DON 4/1979)


"Mein Lesebuch", 1979, Foerster (DON 7/1980)

"Der Eigene", 1981, Reprint, Foerster (DON 8/1981)

"Entstellte Engel, Homosexuelle schreiben", 1983, Fischer TB (DON 5/1983) ...


DON 4/77 erscheint im April 1977. Verleger ist Henry Ferling, Darmstadt, siehe DON 1/1973. Redaktion: Jens M. A. Reimer, R.v. Lindenau (= Henry Ferling), Tommy Brauner (= Jens M. A. Reimer), Bildredaktion: Guy Gilbert (= Günter Goebel) und Hans John (= Hans Möstl), Details bei DON 9/1976


"Lieber Leser! Der Emanzipationskessel kocht. Nicht mehr auf Sparflamme, denn jetzt wird eingeheizt. Jetzt wird Dampf gemacht. So weit - so gut. Wer aber denkt darüber nach, ob dieser Kessel nicht einmal überkochen und uns allen um die Ohren fliegen könnte? Wer darf denn den Dreck hinterher zusammenkehren, den beispielsweise ein gewisser Holger Mischwitzky ausstreut? Dieser - bekannter unter dem Namen Rosa von Praunheim - brachte unter dem Titel 'Sex und Karriere' eine illustrierte Autobiographie heraus. Darin greift Holger, Rosa oder wie immer Sie wollen, bekannt für geniale, originelle, provozierende und kitschigschöne Kreativität, ins Vollsaftige. Das beginnt bei der detaillierten Beschreibung seiner Hämorrhoiden und endet längst nicht beim Faustfick. Werner Schroeter, sein Rivale um den Titel der 'Queen of Underground' dazu im SPIEGEL: 'Leider werden viele traurige deutsche Bücherwürmer das bunte und oft groteske Werk wie einen lecken Eimer Scheisse fallen lassen, denn hier mischen sich Gestank und Blütenduft wie selten einmal' ... 
Ich frage mich nur, ob sich alle Homophilen den Rosa-Stöpsel aufpfropfen lassen, so ganz widerstandslos? him applaus präsentiert Rosa in seiner März-Ausgabe mit dessen Busenfreund Peggy beim Show-Fick (Unanständiges sauber durchgestrichen). du und ich druckt in seiner März-Ausgabe zwei geil triefende Seiten aus dem neuen Praunheim-Schocker ab, um dann, noch etwas benommen von den deftigen Details, zu kommentieren: 'Trotzdem, lieber Rosa, etwas weniger wäre mehr' ... 
Unbestritten scheint mir die Tendenz - und die ist menschenverachtend. Rosa, Robin Hood der Verfolgten und Unterdrückten? Rosa, Bombe auf's Establishment? Rosa - uns Vorbild? 
Ich habe vor mir die verzweifelten Zeilen eines 16-jährigen zu liegen, die Briefe eines wegen Homosexualität gekündigten Angestellten und eines 34-jährigen, der sich nach einem Menschen sehnt. Wann beginnen für sie rosa Zeiten? Herzlichst Ihr Jens"

Sehr persönliche Anmerkung: "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt", halte ich für die einzige emanzipatorische schwule Leistung des Rosa Holger Mischwitzky von Praunheim. Der Rest war ist und bleibt - für mich - ein publizitätsgeiler, narzistischer, sich selbstbefriedigender Kreativ-Dilettant, der ohne seine spezielle sexuelle Orientierung als harmlos-mittelmässiger Knallkopf ntergegangen wäre.


"Vor genau vierzig Jahren (=1937) erschien im Eher-Verlag (Zentralverlag der NSDAP) ein Buch des Chefredakteurs der berüchtigten Wochenschrift der SS >Das Schwarze Korps<, Gunter d'Alquen, mit dem Titel >Auf Hieb und Stich<. Zur Erinnerung an die grausame Ideologie jener Zeit zitieren wir heute aus den Seiten ab 164 ..."



Durch den schwulen Kakao gezogen werden:
Johannes Werres

Fridman Meysenburg, der im Februar-Heft von SPONTAN die Frage stellt (und selbstverständlich beantwortet) "Wollen Schwule das lesen?"

Die homosexuellen Aktionsgruppen Süddeutschlands mit ihrer Publikation EMANZIPATION, die "freien Klappenverkehr" forderten (grundgesetzlich verbriefte Rechte auch um und in öffentlichen Toiletten)

Alexander Ziegler, "... Lockenschopf, Schauspieler und Chefredakteur, kämpft in seiner Zeitschrift du und ich nicht nur für die Homosexuellen, sondern auch für den schweizerischen Uhrenumsatz..."