Donnerstag, 12. September 2013

DON - The German Gay Magazine 1980 (Heft 10)


Die Titelseiten werden immer unattraktiver, der Inhalt immer liebloser und flacher: Ein Vorwort und eine Seite zum gross angekündigten Titelthema "Stellungnahme der Parteien FDP, SPD, CDU/CSU", aber seitenweise Füllung mit schwülen Herz-Schmerz-Homo-Geschichten.

DON 10/1980 erscheint im Oktober 1980. Die Redaktion unter der Leitung von Gerd Talis (siehe auch gay journal) befindet sich in Heidelberg.

Die nach wie vor im Impressum als "ständige Redaktionsmitglieder" erscheinenden Namen (Jens Reimer, Andy Müller, Tommy Brauner und Stefan Troßbach) sind längst keine Redaktionsmitglieder mehr; von ihnen erscheinen nur noch in seltenen Ausnahmefällen Beiträge.


 " Die erste Phase der >Aktion '80<, liebe Leser, endet mit den Oktober-Ausgaben der Publikationen der deutschen Homophilen-Presse. Diese Vorwahlperiode brachte in den wesentlichen Punkten eindeutige Ergebnisse: die F.D.P. steht voll und ganz hinter unserem gesellschaftlichen Programm. Die SPD, die sich Drängen der 'Schwuso'-Gruppen (erst) auf dem Bundesparteitag 1981 eingehender mit dem Homo-Thema befassen will, wartet auf die Aktivitäten ihres bisherigen Koalitionspartners [FDP]. CDU und CSU dagegen bleiben im freiwilligen Abseits ... "

Aktion '80: siehe dazu DON 4 und DON 9/1980.

Wo Gerd Talis all die Homo-Geschichten-Erzähler - Hans Hack, Peter Sterr, Martin Kärcher ... und der für seinen schwulen Hedwig-Courths-Mahler-Stil schon öfter erwähnte Walter Hilbrecht - aufgetrieben hat und wer diese Personen sind, ist mir (auch heute noch) ein Rätsel. 

Ich bebildere diese inflationäre Inhaltlosigkeit ganz bewusst, um den Stilbruch zu den vorangegangenen Erscheinungsjahren von DON zu dokumentieren.


SPD-Standpunkt, wie seit ewigen Zeiten, hinterherhinkend und hinhaltend. Erst eine Absage an die Organisatoren der 'Beethovenveranstaltung', dann folgend eine unkonkrete 'Gesprächsbereitschaft'.

CDU- und CSU-Standpunkt - wie gehabt (und nahezu unverändert bis heute = 2013) - schwankend zwischen totaler Verweigerung und Desinteresse, vor allem jedoch der Auffassung "dass die C-Parteien für weitere Homo-Diskriminierung die Türen geöffnet halten wollen".